Haie (Or. Placoidschuppen bedecken die Körperober-fläche ddschuppen können ganz unterschiedliche Formen haben undnung Selachii) sind fossil seit dem Ober-Devon bekannt, somit seit rund 365 Mio. Jahren. Die meisten fossilen Haie kommen im Aussehen den modernen lebenden Haien schon recht nahe; ihr Körper ist spindelförmig mit ein oder zwei Rückenflossen und einer heterocerken (unsymmetrischen) Schwanzflosse. Alle Haie gehören zu den Knorpelfischen, die - wie der Name es andeutet - kein oder kaum Knochengewebe ausbilden und kein verknöchertes Innenskelett aufweisen. Sehr häufig sind von fossilen Haien deshalb nur Zähne, Placoidschuppen („Hautzähne“) und Flossenstacheln überlier Haie und bedingen die bekannte schmirgelpapierartige Wirkung der Hai-„Haut“. Placoiefert. Haizähne sind wohl jedem bekannt und begehrte Objekte vieler Hobbypaläontologen und Sammlerd sind im Inneren aufgebaut wie ein Zahn, sie haben einen Kern aus Dentin und einen Überzug aus Schmelz. Diese Ähnlichkeit mit einem Zahn ist kein Zufall, denn die Zähne der Haie und der anderen Knorpelfische sind in die Mundöffnung gewanderte, vergrößerte und umge-staltete Placoidschuppen. Flossenstacheln, wie unser Fossil des Monats, sind ebenfalls nichts anderes als stark umgewandelte Placoidschuppen! Diese Flossenstacheln dienten der Abstützung der Rückenflossen und sind von vielen Haien aus dem Paläozoikum und Mesozoikum bekannt. Jedoch besitzen nur wenige der heute lebenden Haie derartige Flossenstacheln, wie zum Beispiel der Gemeine Dornhai, Squalus acanthias.
Unser Fossil des Monats zeigt die Rückenflossenstacheln des fossilen Hais Asteracanthus aegyptiacus. Der Artname aegyptiacus weist auf den Fundort im Gebiet der Oase Bahariya in Ägypten hin. Die Flossenstacheln wurden dort in Sand- und Tonsteinen gefunden, die in einem ehemaligen Flussmündungsgebiet vor 95 Millionen Jahren (Cenoman, älteste Ober-Kreide) entstanden sind. An unserem Fossil des Monats lässt sich erkennen, dass der Flossenstachel mit in Reihen angeordneten kleinen Höckern besetzt ist. An der nach hinten zeigenden Seite ist eine feine Zähnelung zu sehen, im Querschnitt sind die Flossenstacheln drei-eckig.
Die Rekonstruktion zeigt einen mit Asteracanthus verwandten fossilen Hai aus der Gattung Hybodus. Beide Haie gehören in die gleiche Überfamilie, die als Hybodontoidea („Stachelrücken-Haie“) bezeichnet wird. Diese Haie konnten eine Größe bis etwa 2,6 Meter erreichen und erinnern an den im Mittelmeer und tropi-schen Atlantik lebenden Sandhai (Gattung Odontaspis). Wie die rezenten Haie hatten sie paarige Begattungs-organe im Bereich der Bauchflossen, die der inneren Befruchtung dienten.